Chronologie des Heimatkundlichen Archiv


Ins Leben gerufen wurde das Heimatkundliche Archiv Andelfingen dank der fotografischen Tätigkeit von Dora Lang aus Kleinandelfingen. Als ihre Kinder allmählich ausflogen, begann sie, ihre Umgebung mit der Kamera festzuhalten. Ihre Neugierde weckten jedoch nicht nur Motive in der Landschaft, sondern auch alte Fotos. An Diavorträgen liessen Dora und Walter Lang die Bevölkerung an ihren Nachforschungen teilhaben.

 

Am 20. November 1985 schlug Gemeindepräsident Werner Stegemann vor, eine Subkommission der Kulturkommission Andelfingen ins Leben zu rufen, welche die Idee einer Sammlung von dokumentarischen Fotografien verfolgen solle. Es wurden Walter Lang als Präsident sowie Dora Lang und Siegfried Pfister als Mitglieder gewählt. Im Blick auf die ins Auge gefasste Herausgabe eines neuen Andelfinger Chronikbandes bekam die Bildersammlung einen aktuellen Stellenwert. Schliesslich waren es die vier Politischen Gemeinden Andelfingen, Kleinandelfingen, Adlikon und Humlikon, die sich im Archivprojekt engagierten.

 

Den Grundstein zum heutigen Archiv bildete die Sammlung der Originale von Buchbinder und Verleger Johannes Karrer in Grossandelfingen, welche Louis Karrer dem Ehepaar Lang zur treuen Obhut übergab. Im September 1986 wurde das Heimatkundliche Archiv offiziell in einem nicht mehr benötigten Schulzimmer eingerichtet, in dem auch die sonntäglichen Bildschauen stattfanden.

 

1973 hatte Dora Lang begonnen, im eigenen Labor Vergrösserungen in Schwarzweiss anzufertigen. Damit war sie in der Lage, grossformatige Bilder in hoher Qualität ganz nach den Anforderungen der Präsentation herzustellen.

 

Nachdem das Schulzimmer im Jahr 1990 wieder gebraucht wurde, fand das Heimatkundliche Archiv eine bleibende Stätte im gemeindeigenen Korradi-Haus. Mit einem Kredit von 187’000 Franken wurde die Heubühne zu einem zweistöckigen Archiv-, Arbeits- und Ausstellungsraum umgebaut. Das Jubiläumsjahr der Eidgenossenschaft, 1991, bot den würdigen Rahmen zur ersten Ausstellung in den neuen Räumlichkeiten. Sie war den vier Gemeinden im Kirchensprengel gewidmet. Weitere thematische Ausstellungen folgten im Abstand von einem bis zwei Jahren. Sie waren jeweils gut besucht und fanden grosse Resonanz in der Presse.

 

Die Publizität des Archivs führte dazu, dass dem Ehepaar Lang viele alte Dokumente und Nachlässe anvertraut wurden. Besonders wertvolle Archivalien wie eine pergamentene Urkunde aus dem Jahr 1550 wurden in einem Safe verwahrt. Aber auch eigene Recherchen und historische Hypothesen, wie jene anlässlich der Thursanierung, erweiterten die Sammlung um wertvolle Dokumentationen.

 

Im April 2006 löste der einstige Initiant des Heimatkundlichen Archivs, Werner Stegemann aus Andelfingen, die bisherigen Leiter Dora und Walter Lang als Kurator ab. Er rekrutierte zusammen mit seiner Frau Gerlinde eine Gruppe von Mitarbeitenden aus allen acht Dörfern des Kirchensprengels. Die Sammlung wird in der neuen Organisation und mit modernen Mitteln im Geist von Dora und Walter Lang weitergeführt.

 

Auf Ende 2017 erklärte Werner Stegemann seinen Rücktritt als Leiter. Ab Januar 2018 fungiert Sepp Schneider als Obmann.